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Gefühle und Gedanken

  • Autorenbild: Laura
    Laura
  • 1. Sept. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

.Wie sah es in mir aus zu dem Zeitpunkt als ich noch auf der verzweifelten Suche nach dem richtigen Partner war? Was habe ich gefühlt und wie es mir ging? Welche Gedanken vergifteten meinen Geist und machten mir das Leben schwer?


In mir waren so viele schwierige Gefühle. Wenn ich sie in ihrer Gänze zu gelassen hätte, dann hätten sie mich einfach überrollt und regelrecht zu Fall gebracht. Der ganze Schmerz und die Verletzungen, die in mir waren. All das war einfach zu viel für mich. Sie zu fühlen hätte mich schwach und verletzlich sein lassen und das galt es auf jeden Fall zu vermeiden. Meine Gedanken waren sehr negativ geprägt und haben mir das Leben zusätzlich schwer gemacht. Es waren zerstörerische Gedanken, die dazu in der Lage waren mich selbst niederzumachen und mich kleinzuhalten.


Deshalb war für mich damals einfach die Möglichkeit der Ablenkung ein effektives Mittel, um den Schmerz nicht zu spüren und die Gedanken über mich selbst nicht zu hören. Um ehrlich zu sein habe ich mich mit den Männern abgelenkt, um nicht bei mir sein zu müssen. Das ist mir zum heutigen Zeitpunkt klar.


Natürlich haben mir da auch andere Dinge geholfen. Ganz viele Unternehmungen und dafür sorgen, dass ich Spaß habe und immer mit den Gedanken woanders bin, außer bei mir selbst. All das war hilfreich, um zu verdrängen und nicht fühlen zu müssen. So war meine ganze Aufmerksamkeit auf das Außen gerichtet. Besonders auf den Mann der gerade in meinem Leben war. Außerdem hatte das Außen auch noch ganz viel Einfluss auf mich selbst. Denn wenn im Außen alles in Ordnung war, dann ging es mir gut. Doch wenn irgendein Vorfall kam und irgendetwas nicht so lief, wie es sein sollte, dann hat es mich regelrecht umgehauen.


Ich war wie ein Spielball oder wie ein Fähnchen im Wind. Immer darauf ausgerichtet dafür zu sorgen, dass alles harmonisch und stimmig ist. Das ich nicht anecke oder Ablehnung erfahre. Jemand der sich alles gefallen lässt und so tut als wäre das in Ordnung. Innerlich war ich nicht stabil. Mir hat die Stabilität gefehlt und ich hatte nichts woran ich mich festhalten konnte. Denn ich war nicht für mich da, um mich selbst zu halten. Dann konnte ich auch nicht wirklich zu mir stehen, meine Meinung äußern, Grenzen setzen oder zum Ausdruck bringen, wenn mir etwas nicht passt. Ich habe mich selbst verlassen. Ich fühlte mich allein gelassen und war trotzdem nie bei mir.


Gefühle, die sich in mir zeigten, obwohl ich alles dafür tat, sie im Inneren verschlossen zu halten:


Leere - Ein riesiges Loch, eine klaffende Wunde, die mit Liebe gefüllt werden muss. Doch ich weiß nicht, was Liebe ist und wie ich mich selbst lieben soll.


Verzweiflung - Die mich immer wieder überrollt, mich unruhig und rastlos fühlen lässt. Doch ich weiß keinen Ausweg.


Hilflosigkeit - Die mich handlungsunfähig macht, mich meiner Kraft beraubt und mich blind macht für eine Möglichkeit etwas an der Situation zu verändern.


Gefangen - Ich fühle mich wie gefesselt und kann mich nicht bewegen. Für mich gibt es kein Entrinnen.


Wut - auf mich selbst, weil ich nicht ich selbst sein kann und alles mit mir machen lasse. Wut - auf alle anderen Menschen, weil sie mich so schlecht behandeln, wie ich mich selbst behandle.


Traurigkeit - weil ich mich selbst verlassen habe und niemand für mich da ist.


Gedanken, die sich immer wieder aufdrängten und tief in mir verwurzelt waren:


Mit mir stimmt etwas nicht - Ich bin falsch

Ich bin anders - Irgendwie passe ich nicht hierher

Warum schaffe ich es nicht das Leben zu leben, welches ich mir wünsche? - Ich bekomme es einfach nicht hin - Ich habe es wohl einfach nicht verdient

Ich strenge mich an und zeige mich von meiner besten Seite. Ich gebe so viel und erhalte dafür nichts zurück

Ich bin es nicht wert geliebt zu werden - Wer sollte mich lieben?

Ich versuche es allen Recht zu machen und werde trotzdem abgelehnt

Warum weiß mich niemand wirklich zu schätzen?

Ich kann mich selbst nicht lieben - Warum sollte es jemand anderes tun?

Warum sieht mich niemand? - Niemand interessiert sich für mich

Ich muss es mir verdienen geliebt zu werden. Ich muss um Liebe kämpfen.


Meine Worte zu den Gedanken und Gefühlen sollen dir einen Einblick in meine Innenwelt verschaffen. In mir sah es zu diesem Zeitpunkt genau so aus und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich war unglücklich, unzufrieden, sehr verzweifelt und fühlte mich in der Situation gefangen. Das Schlimmste war wohl, dass ich mich selbst nicht lieben konnte und ich mich selbst verlassen hatte in dem Bestreben darauf, die Liebe vom Außen beziehungsweise einem anderen Menschen zu erhalten. Doch kein Mensch egal wie sehr er dich auch liebt, kann diese innere Leere füllen und gerade deshalb war es so aussichtslos. Dies spiegelt meine Innenwelt sehr gut wieder.


Ich habe diese Worte niedergeschrieben für Menschen, die sich selbst darin entdecken und dadurch neue Hoffnung schöpfen. Vielleicht gibt oder gab es Situationen in deinem Leben, in denen es dir ähnlich ging und du diese Gefühle empfunden hast. Auch die Gedanken können dich innerlich berühren und du merkst, dass sie dir bekannt vorkommen und du selbst so oder so ähnlich über dich selbst gedacht hast.


Keine Situation ist ausweglos, wir müssen nur bereit sein hinzuschauen und wenn schon niemand anderes da ist, zumindest für uns selbst da sein.


Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage hinzuschauen und mir meiner Gefühle und Gedanken bewusst zu werden und sie in Liebe anzunehmen. In mir war ein starker Widerstand. Ich wollte das alles nicht sehen, hören oder fühlen. Und es hat einige Zeit gedauert bis ich dazu bereit war.

 
 
 

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